„Diejenigen, die meine Sprache nicht sprechen, reagieren nicht auf das, was ich sage, und bleiben still. Aber auch wenn meine Sprache fremd ist, erreicht meine Stimme die tiefsten Emotionen meines Gegenübers. Sie vermittelt meine Gedanken und Gefühle und ermöglicht es dem anderen, diese zu empfinden und sein Verständnis widerzuspiegeln.”
Die Metapher des Echos beschreibt eine tiefgreifende Beziehung zwischen Sprache, Kommunikation und emotionaler Resonanz, sowohl auf individueller als auch auf sozialer Ebene. Selbst wenn sprachliche Barrieren bestehen, erreichen die Emotionen und Intentionen der sprechenden Person die innere Tiefe der zuhörenden Person, da die Stimme eine universelle Sprache spricht – die Sprache der Gefühle, die selbst stumme Berge zum Schwingen bringt.
In sozialen Kontexten spielt die Stimme eine entscheidende Rolle für die Selbstwahrnehmung. Die Reaktionen anderer können nicht nur das Selbstbild, sondern auch die Identität einer Person formen. Besonders für Menschen, die eine andere Sprache als die Mehrheitssprache sprechen, können diese Rückmeldungen zu Missverständnissen führen und ihr Gefühl der Zugehörigkeit und Akzeptanz beeinflussen. Wenn jedoch die Worte der sprechenden Person emotionale Resonanz im Gegenüber hervorrufen, entsteht ein kraftvolles Echo, das tiefere Verbindungen schafft und das Verständnis fördert.
Das Zusammenspiel von Echo und Sprache zeigt, wie bedeutend emotionale Resonanzen für die Identitätsbildung und die zwischenmenschliche Verbundenheit sind. Diese Rückmeldungen überwinden nicht nur sprachliche Barrieren, sondern ermöglichen auch einen Dialog der Gefühle, der die Beziehung zwischen Individuen in einer vielfältigen und mehrsprachigen Gesellschaft stärkt.
„Pejvāk“ (Echo auf Deutsch) besteht aus sechs Reliefs, die jeweils ein Wort des Satzes „ز پژواک تو کوه هامون شود“ (Durch dein Echo wird der Berg zur Ebene) visualisieren.
Jedes Relief wurde so gestaltet, dass Form und Textur die Bedeutung des jeweiligen Wortes verkörpern. Auch ohne die persische Sprache zu beherrschen, kann die Betrachterin oder der Betrachter die visuelle Sprache der Reliefs erfassen: Die Landschaftsformen spiegeln den Sinn des Wortes wider und lassen dessen Bedeutung erahnen.
Die Reliefs bilden zusammen eine persische (Sprach-)Landschaft, die die Worte des Satzes visuell zum Ausdruck bringt und eine tiefe Verbindung zwischen Sprache und Natur schafft.